Die Vereinsgeschichte

Liebe Leserinnen,

Liebe Leser,

 

die Vereinsgeschichte des Schützenvereins Gundelsheim Böttingen ist geprägt durch die Gründung, den Aufbau des Schützenhauses und die Vereinshöhepunkte. Diese Ereignisse werden nachfolgend dargestellt.

Gründung

Am 31. Oktober 1969 versammelten sich 31 Personen im Schulhaus Böttingen, um den Schützenverein zu gründen. Davon waren 26 Personen stimmberechtigt. Durch die Abstimmung wurde einstimmig die aus der Gründungsurkunde ersichtliche Vorstandschaft gewählt:

1. Vorsitzender: Hermann Rattay

2. Vorsitzender: Gebhard Schad

Schatzmeister: Rudolf Gehrig

Schriftführer: Werner Witte

Jugendleiter: Karl Feil

Beisitz: Hermann Blum, Erwin März, Josef Laboranowitsch

 

„Schützenfest“

Auf Antrag des Schützenvereins überließ die Stadt Gundelsheim in dankenswerter Weise am 20. November 1969 einen Teil der Böttinger Kelter für einen Luftgewehrschießstand. Am 31. Dezember desselben Jahres wurde dort erstmals der Schießbetrieb aufgenommen.

Knapp 10 Jahre wurde in der  Kelter geschossen. Während dieser Zeit gab es kein eigenes Vereinsheim, dennoch wurden Veranstaltungen und Feste des Schützenvereins durchgeführt. Angefangen hat es mit einem „Heckenfest“ beim Böttinger Sportplatz. Die weiteren Schützenfeste bis 1975 wurden im großen Festzelt auf der östlichen Seite des Sportplatzes gefeiert (Wiese der Familie Th. Bechthold).

Im Jahre 1976 überließ die Firma Karl Rapp ihre neu renovierte Lagerhalle an der Kelterstraße dem Schützenverein zur Abhaltung des Schützenfestes. Ein Jahr später wurde das Schützenfest bei der „Alex-Schmitt-Hütte“ am See abgehalten. Neben dem traditionellen Schützenfest wurden auch Feste am 1. Mai, an Christi Himmelfahrt, etc. veranstaltet und mit sehr viel Einsatzbereitschaft betrieben. Das erste Schützenfest am heutigen Schützenheim wurde erstmals im Oktober 1978 gefeiert.

 

Aufbau Schützenhaus

Gebhard Schad prägte während seiner Amtszeit als 1. Vorstand von 1971 – 1980 das Bild unseres Vereins und strebte unermüdlich den Bau eines eigenen Vereinsheimes an, um weitere Aktivitäten beim Schießsport realisieren zu können. Zunächst wurde ein geeigneter Platz für das Schützenhaus und die Schießanlagen gesucht. In Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung (damals unter dem Bürgermeister Albert Fischer) fasste man schließlich städtische Gelände am Baggersee in der Böttinger Talaue ins Auge. Die Ortsnähe, eine gute Weganbindung und günstige Möglichkeiten für Anschlüsse an die Wasserversorgung, Kanalisation und an das Stromnetz waren gegeben. Man musste aber zuerst das Baurecht über einen Sonderbebauungsplan in diesem landschaftlich reizvollen und zum Teil mit Wasserschutzzonen belegten und für den Landschaftsschutz vorgesehenen Gelände erwirken. Im Jahr 1975 wurde der Entwurf des Bebauungsplanes vom Gemeinderat beschlossen und im November vom Landratsamt genehmigt. Am 05. Dezember 1975 ist der Bebauungsplan „Erholungsgelände Böttingen“ rechtswirksam geworden. Die Böttinger Talaue wurde im Sommer 1978 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und ist seit 1984 Teil des Naturschutzgebiets. Ganz ursprünglich war unser heutiges Schützenhaus eine Holzbaracke, die in der Firma AUDI-NSU als Arbeiterunterkunft  genutzt wurde.

Die Baugenehmigung für das Schützenheim und die Luftgewehrhalle wurde am 15. September 1976 bei der Stadt Gundelsheim eingereicht und am 26. Juni 1977 vom Landratsamt Heilbronn genehmigt. Die Baufreigabe erfolgte im Januar 1978. Im Mai wurden die Baumaßnahmen eingeleitet und Dank der Beteiligung von örtlichen Firmen, Landwirte und Mitglieder rasch vorangetrieben. Das Richtfest wurde zusammen mit dem Schützenfest am 7. und 8. Oktober 1978 veranstaltet. Als nächstes Bauwerk wurde die Luftgewehrhalle im Jahre 1979 erstellt und soweit fertiggestellt, dass bereits mit den Rundenwettkämpfen 1979/1980 der Schießbetrieb aufgenommen werden konnte. Ab 1983 fokussierte man die Erweiterung der Schießsportanlagen: 6 KK-Schießbahnen und 5 Pistolenstände. Auf den Pistolenständen wurde 1986 eine Duellanlage eingebaut und ein Jahr später konnte darauf geschossen werden. Die Kleinkaliberstände wurden im Sommer 1988 fertiggestellt.

Vereinshöhepunkte

Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war die Fahnenweihe im Jahr 1981. Die Idee einer Fahne als Symbol der Vereinszusammengehörigkeit hatte schon Jahre zuvor einige Mitglieder beschäftigt.

Durch großherzige Spenden konnte dies verwirklicht werden. Bei der Fahnenweihe wurde die Heilige Messe von Herrn Pfarrer Schumacher und Herrn Diakon Feil abgehalten und durch die Musikkapelle der Eintracht Obergriesheim musikalisch unterstützt. Zu diesem Ereignis war Karlheinz Bekert Vorstand und Karl Löber Fahnenträger.

Vom 30. Juni bis 2. Juli 1984 feierte der Schützenverein Böttingen 15-jähriges Jubiläum. Damals begann das Fest mit einem Festabend und wurde fortgeführt mit einem Frühschoppenkonzert, Nachmittagsveranstaltungen, abendlichem Tanz sowie den Festausklang am Montag.

Die erste Jugendversammlung wurde am 09. Januar 1993 durchgeführt. Dank der erfolgreichen Jugendbetreuung von Dieter Thedt gab es ab diesem Zeitpunkt auch eine Jugendvorstandschaft im Schützenverein Böttingen.

Bisher richtete der Verein zwei Kreisschützentage in der Deutschmeisterhalle in Gundelsheim aus. Der erste Kreisschützentag wurde am 10. Februar 1984 und der zweite wurde fast genau 10 Jahre später am 18. Februar 1994 ausgerichtet. Beide Veranstaltungen waren würdig umrahmt, hervorragend organisiert, sehr gut besucht und für den Schießsport eine ansehnliche Werbung.

Das 25-jährige Jubiläum wurde vom 15. Juli – 18. Juli 1994 unter dem damaligen Vorstand Klaus Löber gefeiert. Die Festfolge begann freitags mit dem Festabend und wurde fortgeführt mit der Siegerehrung des Vereinspokalschießens und dem traditionellen Jedermannschießen und dem Siedfleischessen bis hin zum gemütlichen Beisammensein und dem Festausklang am  Montag.  Damals notierte der Verein 154 Mitglieder (heute 131), davon 28 Jugendliche (heute 18).

Rechtzeitig zum Jubiläumsfest konnten die Toilettenanlage erneuert werden. Die ursprünglichen Holzkabinen wurden durch damals moderne Trennwände und Wand- und Bodenfliesen ersetzt. In den Folgejahren war die jeweilige Vorstandschaft bedacht, nach und nach die Räumlichkeiten zu renovieren. Es folgte die Erneuerung der Küche im Jahr 1995/1996, danach die Neugestaltung des kleinen Wirtschaftsraumes 1997 und im Jahr 1999 die Renovierung des großen Wirtschaftsraumes. In beiden Wirtschaftsräumen wurde mit der Neugestaltung auch die Bestuhlung und Innenausstattung mit eigenen finanziellen Mitteln des Vereines angeschafft.

Für den Schützenverein Gundelsheim-Böttingen starte im Jahr 2003 die Schützin Petra Schad mit dem Luftgewehr erstmalig auf den Deutschen Meisterschaften in München. Geschossen wird auf der Olympia Schießanlage auf elektrischen Anlagen. Zwei Jahre später qualifizierte sich auch die damalige Jungschützin Sina Löber für die Deutsche Meisterschaft mit dem Luftgewehr in der Schülerklasse. In den Folgejahren gab es zahlreiche Starts für den Schützenverein Gundelsheim-Böttingen durch die Schützen Andreas Ederer, Natalie Brauch, Tobias Ederer, Franziska Gehrig, Melissa Hornung, Lucas Hornung und Amelie Hornung. Die beste Platzierung sicherte sich Andreas Ederer mit einem 3ten Platz in der Mannschaftswertung und Sina Löber mit zwei 6ten Plätzen in der Einzelwertung.

Im Jahr 2011 wurde die Erweiterung der Schießhalle in Angriff genommen. Der Kostenpunkt belief sich auf 50.000,- Euro. Die Bauzeit betrug 7 Monate mit 2432 Stunden Eigenleistung. Am 01. Februar erteilte der Württembergische Landessportbund die Baufreigabe und am 31. März gab das Landratsam Heilbronn das „GO“ mit dem „roten Punkt“. 

Somit begannen im April gleich die Arbeiten und noch im selben Monat konnte die Bodenplatte fertiggestellt werden. Ein Monat später starteten die Maurerarbeiten - genaugenommen wurde am 6. Mai der erste Stein für den Anbau gelegt. Bereits am 21. Mai wurde das Dach aufgeschlagen, welches am 8. und 9. Juli dann verlegt wurde. Der nächste Schritt war die Renovierung des inneren Teiles der Schießhalle. Egal ob Elektroinstallationen, Aufziehen des Innenputzes, Arbeiten an der Decke, Verlegung des Estrichs, Fertigstellung der Beleuchtung und den Lautsprechern, das Bauteam kämpfte Woche für Woche und Monat für Monat. Dank den freiwilligen Helfern konnten im November die Innenausbauten vorläufig abgeschlossen werden. Die Premiere stand schon bevor, nämlich der erste Wettkampftag der 1. Luftgewehrmannschaft. Dennoch gingen die Bauarbeiten bis in das Jahr 2012 hinein, bis das Projekt final fertiggestellt wurde. Ein großer Dank geht hier an den Bauleiter Gebhard Schad, der durch sein Wissen und seine Erfahrung den Schützenverein großartig unterstützte. Auch dem kompletten Bauteam sei ein besonderer Dank (!!!) ausgesprochen, das bis zur Fertigstellung an einem Strang zog. Ohne diese Erweiterung wäre es den Luftgewehr- und Pistolenmannschaften nicht möglich gewesen, Heimwettkämpfe im Schützenhaus Böttingen auszutragen.

Da unser Schützenhaus mittlerweile auch in die Jahre gekommen ist, musste im Jahr 2016 die Dacherneuerung erfolgen. Im Zeitraum von 6 Wochen (14.3.-26.04.2016) wurden 375 Arbeitsstunden geleistet bis dem Schützenhaus die „neue Mütze“ aufgesetzt wurde.

Passend zum Jubiläumsjahr wurde die 1. Luftgewehrmannschaft Meister in der Bezirksoberliga.

Die Schützen: Agnes Thiele, Melissa Hornung, Sina Löber, Lucas Hornung und Alexandra Bekert blieben ungeschlagen und sicherten sich den Platz für den Relegationskampf um den Aufstieg in die Landesliga. Am 16. März 2019 war für die Schützen mit Mannschaftsführer Thomas Hornung der Tag der Entscheidung.  Es wurde ein Reisebus gemietet und alle Fans, Freunde und Gönner reisten am frühen Samstagmorgen mit nach Eckartshausen. Die Böttinger Schützen konnten sich durchsetzen und sicherten den Aufstieg in die Landesliga!! Dies ist bisher der größte sportliche Vereinserfolg des Schützenvereins Gundelsheim-Böttingen.

Für unser 50-jähriges Jubiläum beginnend mit dem Festabend am 28. Juni 2019 haben wir erstmalig das Lichtgewehrschießen als Highlight gesetzt. Bei lockerer Atmosphäre wird DJ Stefan Wittmann für gute Stimmung im Festzelt sorgen. Danach geht das Schützenfest traditionell weiter und endet am Montag, den 01. Juli.

Der Schützenverein dankt an dieser Stelle allen, die den Verein vorangetrieben haben und zu dem gemacht haben, was er heute ist. Sei es die Gründung, die Bauphase, die Renovierungsphasen, die sportlichen Erfolge, das Engagement der Vorstandschaft oder das gemeinschaftliche Vereinsleben. Ebenfalls ein besonderer Dank an alle Spendern und Gönnern. Durch die Unterstützung der Zuschüsse der Stadt Gundelsheim und dem Württembergischen Schützenverband wurde dem Schützenverein viel ermöglicht, was bis heute zu unserem Vereinserfolg beiträgt.

Für die Zukunft des Vereins wünschen wir viele weitere Jubiläen und ein weiterhin geselliges Vereinsleben mit Jung und Alt.